Dr.
Wilfried Racke:
neuer Kelkheimer
Lions-Präsident
Es ist ein Satz des Arztes von Lambaréné, Albert Schweitzer, der Dr. Wilfried Racke seit vielen
Jahren bewegt: „Ehrfurcht vor dem Leben.“ Ein Satz, der heute mit dem Blick auf die vielen Flüchtlings-Schicksale unserer Zeit immer mehr Bedeutung gewinnt. Deshalb auch stellte er das Jahr
seiner einjährigen Präsidentschaft im Lions-Club Kelkheim, die er Anfang Juli antrat, unter dieses Leitwort. „Wir müssen mehr tun, um Leben zu schützen“, ein Satz von Dr. Wilfried Racke, und dann
gleich der Hinweis auf Boko Haram, aus Syrien, mit dem Blick auf die Menschen in Kelkheim, die jüngst ihre Heimat verlassen mussten. „Hier wollen wir uns engagieren“, sagte Racke, als er das
Programm seiner einjährigen Präsidentschaft umriss, das er bereits in den vorausgegangenen Monaten vorbereitet und dann den Lions-Mitgliedern vorgelegt hatte. Er rechnet damit, dass die Zahl der
Asylanten noch auf 300 steigen wird, die in Kelkheim ein neues Zuhause finden werden. „Hier müssen sich die Mitglieder mit ihrem Wissen aus dem Berufsleben einbringen, müssen ihre Management-
Erfahrungen einsetzen.“ Racke spricht damit die Möglichkeiten an, mit einem Arbeitsschema ein konstruktives Arbeiten zu ermöglichen. Dass diese Aufgaben heute vieles überstrahlen liegt auf der
Hand. Doch die Lions wollen neben dieser wichtigen Aufgabe anderes, das Bestand hat, fortführen, ausbauen, aber auch Neues aufgreifen. Hier zitiert Racke den Mathematiker und Physiker Georg
Christoph Lichtenberg: „Man muss Neues machen, um Neues zu sehen.“ Dazu gehört auch, dass sich der Club um neue Mitglieder bemühen will. „Nein, wir sind nicht der Club der reichen Leute, wie es
uns und den Rotariern immer nachgesagt wird. Wir sind normale Mitmenschen die entweder im Arbeitsleben stehen oder standen.“ In Amerika und England gehört es für viele „einfach dazu“, Lions- oder
Rotarier- Mitglied zu sein. Abgesehen von den finanziellen Aufwendungen, mit denen die Lions nicht nur Kelkheimer Schulen halfen, gibt es ja auch nach wie vor die Anlage in Sri Lanka, Hörzentrum
Anurdhapura, sowie die große Aktion „Hilfe für kleine Ohren“, bei der inzwischen 15.520 Hörgeräte nach Russland, nach Vietnam, nach Kambodscha, in den Kongo, nach Südafrika und die meisten
mittel- und südamerikanischen Staaten verschickt wurden.
Der neue Präsident ist von Beruf Informatiker, der 30 Jahre für IBM arbeitete, viele
Firmen in vielen Ländern beriet. Kein Wunder, dass er mit Hilfe einer so genannten „Balanced Scorecard“ eine Struktur für die Kernthemen des Kelkheimer Clubs aufstellte. Es sind vier
Punkte, die eine Rolle spielen:
Die Perspektive der Finanzen, der Partner, des Prozesses (Lebensprozess) und der Kultur.
Hier finden die aktuellen Ausgaben und die Einnahmen ihren Niederschlag, die Geldgeber und
die Leistungsempfänger, die Lionsabende, die Ausflüge und Reisen und schließlich im Kästchen Kulturperspektive das Miteinander und die Struktur der Mitglieder. Hier gilt nicht die Frage des
Geldes ist wichtig, sondern der Einstellung. Nach einem Sommerfest am Braubachweiher mit Grillen, mitgebrachten Salaten und Kuchen wird es hier eine Wiederholung geben. Es steht auch wieder das
Jazzkonzert auf dem Rettershof im Programm, etwas verändert, weniger verswingt, wie überhaupt im Programm für jeden etwas dabei sein wird. Die Clubabende im Restaurant des Golfplatzes Hof Hausen
werden fortgesetzt, Peter Weinert wird in der Stadthalle über das „Faszinierende China“ berichten und ganz wichtig: Der Adventskalender, der zusammen mit den Rotariern einmal mehr aufgelegt wird.
In diesem Jahr kamen 280 Gewinne im Wert von 16.000 Euro zusammen, mehr als im Vorjahr also. Auch hier kein Stillstand, sondern Fortschritt, Nachhaltigkeit. Themen und Referenten aus der Liste
der Veranstaltungen und Vorträge: Walter Kohl, der Sohn des Bundeskanzlers (Leben oder gelebt werden), Neues aus der Welt der Weine, „Herz und Sex“ (Professor Dr. Günter George) und schließlich
die Frage: „Wie viele Roboter brauchen wir zu Hause.